Körperdiskriminierung und Rechtspopulismus. Die fatale Ideologie des „Perfekten“
Unter diesem Titel befasste sich eine Online-Veranstaltung der Humboldt-Universität zu Berlin am 21. Mai 2025 mit der Bedeutung des Rechtpopulismus für behinderte Menschen. Vor über 150 Zuhörenden sprachen die Referent*innen, Prof. Dr. Sigrid Arnade und Prof. Dr. Michael Zander mit anschließender Diskussion. Sigrid Arnade ging auf historische Erfahrungen, die Ideologie von Rechtspopulist*innen, den Perspektivenwechsel durch die UN-Behindertenrechtskonvention sowie Strategien der Gegenwehr wie „Krüppel gegen Rechts“ ein. Michael Zander entlarvte drei Tendenzen in der Behindertenpolitik der AfD:
- Ausgrenzung: Behinderte Menschen werden als Belastung für die Gesellschaft dargestellt.
- Instrumentalisierung: Behinderte Menschen werden gegen Menschen mit Migrationshintergrund ausgespielt. So wird behauptet, man solle Geld lieber zur Integration behinderter Menschen bereitstellen statt „eine Million Neubürger zu alimentieren“.
- Vereinnahmung: Punktuell wird mehr Geld für behinderte Menschen gefordert.
Nach den Vorträgen diskutierten die Teilnehmenden Erklärungsansätze für den weltweiten Rechtsruck und Möglichkeiten des Widerstandes. Die Initiative „Krüppel gegen Rechts“ stieß auf reges Interesse.
Die Veranstaltung war Teil einer Dialogreihe der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Titel „HU_Körperdiskurse. Körper – Differenz – Gesellschaft“.
Eine Info zu der Veranstaltung ist hier zu finden:
https://www.reha.hu-berlin.de/de/lehrgebiete/kbp/hu_koerperdiskurse
